Meran und Umgebung
Vielfältig präsentieren sich die Museen des Kurortes. Die Bandbreite der Museen reicht von Geschichte und Kunst bis hin zu außergewöhnlichen Häusern wie dem Frauenmuseum oder dem Touriseum.
Eines der ältesten Museen in Südtirol ist das Stadtmuseum am Rennweg, das 1900 seine Pforten öffnete. Den Grundstock bildete die Sammlung an mittelalterlicher und barocker Kunst des Arztes Franz Innerhofer. Der Bestand des Museums wurde um eine Münzsammlung, eine historische Fotosammlung, eine Mineralien- und Fossiliensammlung, Trachten, Gebrauchsgegenstände, aber auch patriotische Objekte erweitert. Dazu gehört etwa ein Hufeisen von Andreas Hofer. Nachlässe und Schenkungen bereicherten die Sammlung um Kuriositäten wie der Totenmaske Napoleons. Bis 1996 wurde das Stadtmuseum unter der Trägerschaft des Museumsvereins geführt, anschließend übernahm die Stadt die Regie.
Das Frauenmuseum bietet Europas größte Sammlung an Frauenkleidern, Alltagsgegenständen und Accessoires in ganz Europa. Der Schwerpunkt liegt auf dem Zeitraum zwischen Jahrhundertwende und den 1990er Jahren. Das Markenzeichen des Museums: Die Ausstellung wird ständig verändert und in dreijährigem Turnus werden neue Themen und Akzente gesetzt. Gegründet wurde das Frauenmuseum in der Laubengasse 68 von Evelyn Ortner. Ein umfangreicher Fundus erlaubt es dem Verein "Frauenmuseum - Frau im Wandel der Zeit, Frauenbilder und -ideale des 19. und 20. Jahrhunderts aus unterschiedlichen Facetten zu beleuchten.
Auf einem Spaziergang durch 20 Räume im Schloss Trautmannsdorf erleben die Besucher die Geschichte des Tourismus in Südtirol hautnah mit. Der rote Faden der Ausstellung ist ein interaktiver Parcours, der 1765 beginnt und schließlich 2000 endet. Beleuchtet werden neben der Geschichte auch der Wandel des Tourismus und die Veränderungen, welche die internationalen Gäste für Südtirol mit sich gebracht haben. Beleuchtet werden diese Aspekte aus der Sichtweise der Gäste und der Einheimischen. Beispielsweise wandelten sich in den 1950er Jahren mit der zunehmenden Verbreitung des Autos zu Gastgebern. Auch ein typisches Fremdenzimmer aus dieser Zeit wird dargestellt.
Sehr viel mehr als ein klassisches Museum ist Kunst Meran. Denn im Haus der Sparkasse wird auf einer Fläche von rund 500 Quadratmetern avantgardistische, zeitgenössische und internationale Kunst präsentiert. In den Räumlichkeiten in Lauben 163 finden außerdem regelmäßig Konzerte, literarische Treffen, Workshops und Performances statt. Die Besucher können bei Kunst Meran also die kulturelle Szene des Kurortes hautnah erleben. Nachdem bereits 1996 ein Forum für zeitgenössische Kunst gegründet worden war, zog Kunst Meran schließlich 2001 in das denkmalgeschützte Gebäude der Bank. Ein Ziel dieses Museums ist die Bildung eines internationalen Netzwerks mit ähnlichen Einrichtungen.
In der Synagoge mit dem Jüdischen Museum wird die Geschichte der Juden in Meran und deren tragisches Schicksal während des Zweiten Weltkrieges dokumentiert. Denn jüdischen Ärzten verdankt Meran seinen internationalen Ruf als Kurort. Sie entdeckten die heilkräftige Wirkung des Meraner Wassers und gehörten zu den Pionieren der Traubenkur. Das Jüdische Museum erzählt etwa die Geschichte des jüdischen Friedhofs, der 1871 angelegt wurde, die Geschichte der Synagoge sowie die Entwicklung des jüdischen Tourismus in Meran. Einen weiteren Aspekt bildet natürlich auch die Verfolgung und Deportation der Juden während der faschistischen Herrschaft.
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