Die Stadttore von Meran

Als Meran im 13. Jahrhundert zur Stadt erhoben wurde, legten die Grafen von Tirol auch die Stadtmauer und die einstmals vier Stadttore an. Merans Besucher finden heute nur noch drei Tore vor, die in die mittelalterliche Altstadt führen. Denn das Ultner Tor am Theaterplatz wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts abgebrochen, als Meran städtebaulich umgestaltet und die Straße verbreitert wurde.

Allen Toren ist gemein, dass sie als Türme errichtet wurden. Die Bauherren hatten sie außerdem auf Täler und Städte ausgerichtet, nach welchen sie auch benannt wurden.

Das Vinschgauer Tor

Dieses Tor führt vom Vinschgau aus in den Rennweg, in dem sich bereits typische Merkmale der Meraner Innenstadt zeigen. Dazu gehören etwa die zahlreichen Erker an den Gebäuden.

Seine heutige Gestalt verdankt das Vinschgauer Tor einer Sanierung und Umgestaltung während des 16. Jahrhunderts. Im Lauf der Geschichte diente das Vinschgauer Tor auch zeitweise als Stadtgefängnis.

Bozener Tor

Als schönstes der drei Stadttore gilt das Bozener Tor mit dem auffällig steilen Dach. Wie alle Stadttore Merans wurde auch das Bozner Tor in Form eines Turms errichtet. Verziert ist es an der südlichen Fassade mit einem gemalten Doppeladler und einen Stein, in den die Wappen von Österreich, Tirol und Meran gemeißelt wurden. Der Doppeladler hingegen ist das Symbol des Adelsgeschlechts der Habsburger.

Das Bozener Tor steht am Sandplatz und führt direkt in den Kurbezirk von Meran. Seinen Namen verdankt der Platz übrigens dem Fluss Passer, der am Timmelsjoch entspringt und in Meran in die Etsch mündet. Der Sand lagerte sich in der Flussbiegung, die sich einst hier befand, ab und bildete den Platz. Die Gebäude in der Nähe des Bozener Tores wurden in den vergangenen Jahren restauriert und glänzen wieder mit dem Charme des 19. Jahrhunderts.

Nachdem Meran im 14. Jahrhundert zur Stadt erhoben wurde, war eine Sicherung mit Mauer - die nur teilweise erhalten blieb - und Toren notwendig. Heute bilden die einstigen Stadttore die Grenze zwischen dem mittelalterlichen Meran und jüngeren Stadtvierteln. Erhalten blieben von den einst vier Toren neben dem Bozner Tor lediglich das Vinschgauer Tor und das Passeier Tor, während das Ultner Tor abgerissen wurde.

Benannt wurden die Tore wie das Bozner Tor nach der Richtung, in welche sie führen. Das Bozner Tor markierte folglich den Weg nach Süden in die benachbarte Stadt Bozen. Beim Bozner Tor handelt es sich um einen geschlossen gemauerten Turm aus Stein, der lediglich im obersten der drei Stockwerke einige Fenster und schmale Schlitze besitzt. Das Bozner Tor wurde nicht freistehend errichtet, sondern direkt an die umliegenden Häuser angebaut.

Passeier Tor

Während des Mittelalters dürfte das Passeier Tor wohl das wichtigste Stadttor gewesen sein. Der heute von Efeu umwachsene Turm schützte die Stadt von der nordwestlichen Richtung her.

Wegen seiner Ausrichtung gen Passeiertal hatte das Tor auch eine strategisch wichtige Bedeutung. Denn während des Mittelalters verliefen hier zahlreiche Handelswege und Saumpfade. Diese verbanden Meran mit dem oberen Inntal und dem Ötztal sowie mit Sterzing, Innsbruck und dem Brenner. Über diese Saumpfade wurden vor allem Salz und Wein gehandelt.


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