Meran und Umgebung
Ein faszinierendes Naturschauspiel erleben die Besucher in Dorf Tirol: Sie sehen meterhohe Erdsäule in den Himmel ragen, die oft einen Stein auf der Spitze tragen. Deshalb sehen sie auf den ersten Blick aus, als seien sie in grauer Vorzeit von Menschen geschaffen worden. Doch in Wirklichkeit sind sie das Ergebnis einer natürlichen Geologischen Entwicklung, wie sie an verschiedenen Orten in ganz Europa entstehen können. Zumindest dann, wenn am jeweiligen Ort die Voraussetzungen dafür gegeben sind.
Eine windgeschützte Lage ist ebenso Grundvoraussetzung für das Entstehen der Erdpyramiden wie ein felsiger Untergrund und ein Wechsel zwischen Trocken- und Regenzeiten. Zunächst weicht der Untergrund durch starke Regenfälle auf, im Lauf der Zeit rutschen große Teile des Erdreichs ab, bis sich eine Steilkante gebildet hat.
Dann schneiden weitere Regenfälle Furchen in den Hang. Herrscht zwischen den Regenfällen auch eine längere Phase der Trockenheit, kann die Erde aushärten und wird widerstandsfähiger gegen Erosion. Durch diesen Wechsel zwischen Regen und Trockenheit entstehen allmählich Säulen, die sehr oft von einem Deckstein geschützt werden. Dieser schützt die Erdpyramide vor weiterer Erosion. Verschwindet dieser Stein, ähnelt die Gestalt der Erdpyramide einem Zuckerhut, der allmählich abgetragen wird.
Erdpyramiden bilden sich vorwiegend in Moränenlandschschaften, wie sie für das Meraner Land typisch sind. Hier ist die Erdschicht bereits stark verdichtet. Die feinen Sedimentteile lassen sich hier nicht mehr so leicht vom Regen auswaschen und wirken als natürliches Bindemittel.
Die Besichtigung der Erdpyramiden lässt sich ideal mit einer Wanderung rund um Dorf Tirol verbinden: Vom Buswendeplatz im Zentrum führt der Weg zur Pension Örtlerhof. Über den Wiesenweg und den Waalweg erreichen die Wanderer Schloss Auer, wo sie der Markierung zum Tiroler Kreuz folgen. Links weist die Markierung Schloss Tirol den Weg bis zum Außenfarmerhof. Eine steile Treppe führt hier zu den Aussichtspunkten, wo die Erdpyramiden bestaunt werden können.
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