Stadttheater Meran

Das zwischen Theaterbrücke und Freiheitsstraße gelegene Stadttheater Meran gilt als besondere architektonische Perle in der Kurstadt. Geplant wurde das Stadttheater Meran im ausgehenden 19. Jahrhundert durch den Münchner Architekten Martin Dülfer. Anschließend wurde es in der Rekordzeit von 14 Monaten errichtet und am 1. Dezember 1900 offiziell eröffnet. Als sehenswert gilt vor allem die bis dahin einzigartige Kombination aller bekannten Formen und Stilrichtungen sowie die reichen Verzierungen aus Stuck und Marmor. Benannt wurde das Stadttheater Meran nach dem italienischen Komponisten Giacomo Puccini, der 1923 in Meran einen Kuraufenthalt verbrachte.

Der Bau des Stadttheaters Meran

Um die Attraktivität des Kurortes Meran zu steigern, wurde bereits 1884 ein Theaterbaukomitee gegründet. Dessen Aufgabe bestand darin, ein dem mondänen Kurort angemessenes Theater zu errichten. Das Theaterbaukomitee klärte zunächst den Standort und stellte eine Finanzierung auf die Beine, bevor ein Wettbewerb ausgeschrieben wurde.

Diesen gewann der Münchner Architekt Marin Dülfer, der als wichtiger Vertreter des deutschen Jugendstil und des Historismus. Der Architekt hatte vorwiegend Theater und öffentliche Bauten wie die Augsburger Staats- und Stadtbibliothek errichtet. Umgesetzt wurde sein Entwurf, der 240.000 Gulden kostete, vom Südtiroler Baumeister Pietro Delugan.

Ein Haus mit wechselhafter Geschichte

Nach der Eröffnung des Stadttheaters Meran am 1. Dezember 1900 brachte das hauseigene Ensemble alljährlich bis zu 250 Aufführungen auf die Bühne. Diese Glanzzeit des Stadttheaters währte allerdings nur bis 1915. Denn das Haus wurde nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges geschlossen, das Ensemble entlassen.

Erst in den 1920er Jahren öffnete das Stadttheater Meran seine Pforten erneut, nun verzichtete man allerdings auf ein eigenes Ensemble. 1937 wurde das Theater im Zuge der faschistischen italianisierungsmaßnahmen in Teatro Puccini umbenannt. Ein vorläufig letztes Highlight erlebte das Haus ebenfalls in diesem Jahr, als Riccardo Zandoni in Meran seine Oper Francesca da Rimini dirigiere.

Verfall und neue Blüte

Zusehends verlor das Stadttheater Meran seinen Glanz, jedoch fehlte das Geld für Renovierungsarbeiten. Deshalb wurde der Theaterbau bis in die 1960er Jahre hinein. Nachdem ein Brand dem Gebäude schwer zugesetzt hatte, blieb das Stadttheater bis in die 1970er Jahre hinein geschlossen. Die Stadtverwaltung beschloss schließlich die Renovierung des Stadttheaters, das seine Pforten 1978 erneut öffnen konnte. Zwei Jahre später wurde das Stadttheater Meran unter Denkmalschutz gestellt. Seit 1993 zeichnet der Stadttheater- und Kurhausverein für das Haus verantwortlich, der auch einen Kostümverleih aus dem historischen Fundus anbietet.

Kurhaus & Stadttheater Meran

Freiheitsstraße 33
I-39012 Meran
E-Mail: info@kurhaus.it
Webseite: www.kurhaus.it


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